Brüche am Computer schreiben

Brüche begegnen uns täglich, wir rechnen mit ihnen („eine halbe Birne“), wir handeln nach ihnen („fülle ein Drittel der Flasche mit Wasser“) und fast alle kennen die Bruchrechenregeln.

Aber was machen wir, wenn wir am Computer einen Bruch eingeben sollen. Also eine Eingabe, die auch aussehen soll wie ein Bruch. Im Folgenden erfahrt ihr, was es alles für Möglichkeiten hierfür gibt.

1. Brüche mit Schrägstrich eingeben

Jeder hat so etwas schon mal gesehen: 1/2. Ein Schrägstrich trennt die 1 von der 2 und richtig, fast schon intuitiv wissen wir, dies soll ein Bruch sein, und zwar ein halb. Das Schöne an dieser Darstellung ist, der Schrägstrich befindet sich auf der Tastatur über der Taste 7. Wir müssen also nur Shift+7 drücken und schon haben wir den Bruchstrich. Auf diese Weise können wir beliebige Brüche notieren, auch wenn es einen Nachteil gibt: Zähler und Nenner befinden sich auf der gleichen Zeile, in der selben Höhe. Es sieht nicht wirklich aus wie ein Bruch, insbesondere wird das Lesen schwierig, wenn wir zum Beispiel so etwas haben: x1,2 = (-b ± √(b² - 4·a·c)) / (2·a).

Aufpassen: Manche schreiben so etwas wie 1+2/6 und denken sich, 1+2 sei damit im Zähler. Dies ist jedoch einer der häufigsten Eingabefehler in Matheforen wie der Mathelounge. Denn eigentlich steht da (1) + (2/6), das heißt die Division mit der 6 ist nur auf die 2 anzuwenden. Hier müsst ihr unbedingt eine Klammer um den gesamten Term im Zähler setzen, richtig ist es also so: (1+2)/6. Gleiches gilt auch für den Nenner, x+2/y-5 sollte so eingegeben werden: (x+2)/(y-5). Mit Klammern lassen sich hier Fehler vermeiden.

Alternative zum Schrägstrich: Statt dem Schrägstrich 1 / 2 könnt ihr auch das Zeichen für den Bruchstrich verwenden, das dem Schrägstrich ähnelt, aber etwas mehr geneigt ist. Zum Vergleich: 1 / 2 und 1 ⁄ 2.

2. Brüche mit hochgestelltem Zähler und tiefgestelltem Nenner x/y in HTML

Schöner für das Auge und besser zu erkennen ist es, wenn wir den Zähler etwas nach oben stellen und den Nenner etwas nach unten. So entsteht eine bessere optische Trennung beider. Doch wie macht man das? Wenn ihr einen Text für eine Webseite schreibt und HTML benutzen könnt (und natürlich wisst, wie man HTML eingibt), ist dies recht einfach:

Für x/y notiert ihr den HTML-Code: <sup>x</sup>/<sub>y</sub>

<sup> ist der Tag für superscript, zu deutsch „hochgestellt“ und <sub> ist der Tag für subscript, zu deutsch „tiefgestellt“. Mit diesen beiden Tags könnt ihr den Text eine halbe Zeile nach oben oder unten setzen.

Wenn ihr jetzt noch das Bruchstrichzeichen verwendet, sieht unser Bruch schon so aus: xy.

Wie wir sehen, kommen wir unserem Ziel näher. HTML-Code des Zeichens ist übrigens &frasl;

3. Brüche mit hochgestelltem Zähler und tiefgestelltem Nenner x/y in Microsoft Word

An dieser Stelle sei der Hinweis gegeben, wie ihr in Word Hochstellen und Tiefstellen aktiviert. Hierzu markiert ihr den Text, den ihr hoch- bzw. tiefstellen möchtet, und öffnet das Textformat. Dort könnt ihr "Hochstellen" oder "Tiefstellen" anklicken und der Text wird entsprechend verändert. Handlich ist hier übrigens der Shortcut Strg + Pluszeichen bzw. Strg + Rautezeichen.

4. Brüche in Google Docs eingeben

In Google Docs lassen sich ebenfalls Brüche eingeben. Dazu oben im Menü auf "Einfügen" und dann "Gleichung" auswählen. In dem Untermenü auf den Bruch drücken. Dieser wird dann eingefügt.

Google Docs Bruch einfügen

5. Brüche in Microsoft Word eingeben (Equation)

Microsoft Word ist eine umfangreiche Software, mit der sich nicht nur schreiben lässt. Word beinhaltet auch Möglichkeiten, Brüche einzugeben und korrekt darzustellen. Hierzu müsst ihr den Formelmodus anschalten: Strg + F9 drücken. Dann gebt ihr ein: \eq \f(a;b). Das ist die Notation für einen Bruch. Danach drückt ihr Shift+F9, um den Formelmodus auszuschalten und in die gerenderte Ansicht zu kommen. Hier ist ein kurzes GIF-Video-Tutorial.

GIF-Video-Tutorial Word

Das Ergebnis sieht dann so aus: Bruch in Microsoft Word

6. Zeichen, die Brüche sind

Es gibt tatsächlich einige wenige Zeichen, die direkt Brüche darstellen. Man nennt sie auch HTML-Entitäten. Und zwar gibt es:

¼ ein Viertel
½ ein Halb
¾ drei Viertel

Ihr könnt sie jetzt kopieren und in euren Text einsetzen, falls ihr genau diese Brüche braucht. Ansonsten haben sie für euch keine Verwendung. Müsst ihr sie in HTML notieren, so nutzt: &frac14; für ¼ | &frac12; für ½ | &frac34; für ¾.

7. Brüche mit HTML und CSS richtig schön darstellen

Mit ein wenig CSS (Cascading Style Sheets), mit dem man HTML-Elemente designen kann, haben wir die Möglichkeit, einen Bruch wie einen Bruch aussehen zu lassen. Hier ein Beispiel aus dem Online-Rechner quadratische Gleichungen:

x1,2 = -b ± √b² - 4·a·c / 2·a

Und das ist doch wirklich schön. Zähler oben, Nenner unten. Optisch einwandfrei erkennbar. Und wie geht das?

Für den Bruch a / b notiert ihr folgendes HTML: <span class="frac"><sup>a</sup> <span>/</span> <sub>b</sub></span>

Und dazu benötigt ihr noch die CSS-Style-Anweisungen:

span.frac { display: inline-block; text-align: center; } span.frac > sup { display: block; border-bottom: 1px solid; font: inherit; } span.frac > span { display: none; } span.frac > sub { display: block; font: inherit; }

Das HTML und CSS bringt ihr zusammen und schon habt ihr einen ansehnlichen Bruch.

Einziges Manko: Wenn ihr mehrere Brüche nebeneinander schreibt, so sind die Operationszeichen unten auf der Zeile und leider nicht in Höhe des Bruchstrichs:

a / b + a / b

Hier müsste man nun noch die Operationszeichen zusätzlich stylen. Zum Beispiel erzielt man mit <span style="vertical-align:10px;">+</span> den gewünschten Erfolg, das Pluszeichen wird etwas nach oben verschoben:
a / b + a / b

8. Brüche mit LaTeX darstellen

Das ultimative Tool zum Darstellen von Brüchen und vielen mathematischen Zeichen ist LaTeX. LaTeX bzw. TeX ist eine Schreibweise/Notation für mathematische Zeichen, ein sogenanntes Textsatzsystem. Die Eingabe erfolgt mit der Tastatur, wobei Formatierungen und mathematische Zeichen in Textform eingegeben und im Nachhinein umgewandelt werden.

Beispiel: \( \frac{1}{2} + \frac{1}{3} = \frac{1·3}{2·3} + \frac{1·2}{3·2} = \frac{3+2}{6} = \frac{5}{6} \)

Hier gibt es weitere Informationen: LaTeX-Assistent